Sieben Fenster

Adrian Streich Architekten
4. Juni 2020
Foto: Roland Bernath
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?


Eine Primarschule muss in sich Ansprüche an ein öffentliches Gebäude und eine angemessene Massstäblichkeit für die Schulkinder vereinen. Ein Begriffspaar, das eine assoziativ wirkende Spannung aufbaut und zwei wesentliche Fragen zur Architektur stellt. Eine Schule soll gleichzeitig Monument und Indianerzelt sein.

Fenster zur Landschaft (Foto: Roland Bernath)
Offener Hof (Foto: Roland Bernath)
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?


Für das Schulhaus «Schauenberg» war die erste Besichtigung vor Ort der entscheidende Moment. Die Lage am Hang im beschaulichen Wohnquartier mit dem beeindruckenden Ausblick auf die grossen Bäume am Bach ist grundlegend für unseren Entwurf.

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?


Unser offener Hof wird zum öffentlichen Ort im Wohnquartier. Mit vier Öffnungen vernetzt er die Schule mit dem Quartier. Von Osten, Norden, Westen und Süden führen Fusswege und die Lerchenhalde, die Quartierstrasse, ins Herz der Schulanlage. In der Mitte steht ein grosser Brunnen. Drei Öffnungen im Dach schauen in den Himmel. 

Klassenzimmer (Foto: Roland Bernath)
Foyer der Sporthalle (Foto: Roland Bernath)
Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?


Unser Wettbewerbsprojekt hat sich während der weiteren Projektierung nicht wesentlich verändert. Nach dem Wettbewerb haben wir aber viel Zeit auf die Entwicklung der Details des Sichtbetons, des Mauerwerks und der Schreinerarbeiten verwendet.

Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?


Der Entwurf für das Schulhaus «Schauenberg» ist eine Weiterentwicklung unserer Primarschule in Zinzikon. Dort steht inmitten der Cluster eine Sporthalle – beim Projekt «Schauenberg» ist es der offene Hof. Wir verwenden oft Elemente aus früheren Entwürfen und modifizieren diese.

Sporthalle (Foto: Roland Bernath)
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?


Etliche Zürcher Schulhäuser sind Bauten aus Sichtmauerwerk. So zum Beispiel das Schulhaus «Letzi» von Ernst Gisel. Mit der Schule «Schauenberg» beziehen wir uns auf diese kollektive Erinnerung.

Situation
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss
Schnitt
Name des Bauwerks
Schulanlage «Schauenberg»
 
Standort
Lerchenhalde 40, 8046 Zürich
 
Nutzung
Primarschule
 
Auftragsart
Projektwettbewerb im offenen Verfahren, 1. Rang, 1. Preis
 
Bauherrschaft
Stadt Zürich, Immobilien Stadt Zürich vertreten durch Amt für Hochbauten
 
Architektur
Adrian Streich Architekten, Zürich
René Koch (Projektleitung), Kevin Demierre, Jil Ehrat, Michael Giersch, Ursina Götz, Tobias Lindenmann, Claudia Müntener, Sybille Nussbaum, Antonio Obrist, Johanna Onstein, Philippe Ramseyer, Beda Sievi, Adrian Streich, Johannes Walterbusch, Roman Ziegler
 
Fachplaner
Landschaftsarchitektur: Schmid Landschaftsarchitekten, Zürich
Bauingenieur: Freihofer & Partner, Zürich
Bauleitung: GMS Partner, Zürich
 
Jahr der Fertigstellung
2019
 
Gesamtkosten BKP 1-9
CHF 43'335'000
 
Gebäudekosten BKP 2
CHF 28'310'000
 
Gebäudevolumen
44'927 m3 (SIA 416)
 
Kubikmeterpreis
CHF 630 BKP 2/m3
 
Energiestandard
Minergie-P-Eco
 
Kunst am Bau
Raphael Hefti, Zürich
 
Fotos
Roland Bernath, Zürich

Vorgestelltes Projekt

atelier a und b ag

Martiweg

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