Brutal schön

Jenny Keller
17. Oktober 2018
Das Zürich-Set der Postkartenserie «Brutalist Beauties». Bilder: © Play Hunter

Auf ihrem Instagram-Account @play_hunter zeigt die gleichnamige Fotografin und Autorin seit einer Weile brutalistische Bauten aus Grossbritannien und der Schweiz, stets mit sorgfältige recherchierten Infos zur Architektur. Die Faszination für den Brutalismus beschreibt sie in ihren eigenen Worten folgendermassen: «Die brutalistische Architektur redet Klartext, direkt und kühn. Mich fasziniert die absolute Weigerung zu gefallen, die strenge Geometrie, der Zusammenprall von Brutalität und Sinnlichkeit. Die unheimlich emporragenden Barbican Türme an einem porridgegrauen Londoner Nachmittag. Das hat eine puristisch-elegante Poetik. Ein perfektes Postkartensujet, wie ich finde.» Der Brutalismus polarisiere seit je her, und viele der in die Jahre gekommenen Bauten erwarte heute entweder Abriss oder Luxussanierung. Andererseits erlebe der Brutalismus ein Revival. «Der neue Blick zeigt: Hinter der rauen Schale steckt ästhetische Raffinesse und ein guter Kern.»

Ein seidenmatte Oberfläche vorne und viel Weissraum auf der Rückseite machen die Postkarten zu Sammlerstücken, Geschenk-Zutaten – oder zum Hintergrund von vielen Grüssen. Das Zürich-Set beinhaltet den Triemli Tower von Esther & Rudolf Guyer von 1966, die Hardau von Hans P. Kollbrunner von 1978 und als zeitgenössischen Exoten den Swissmill Tower von Harder Haas Partner Architekten aus dem Jahre 2016. Das London-Set besteht aus dem National Theatre von Denys Lasdun von 1976, dem Trellick Tower von Erno Goldfinger von 1972 und dem Cromwell Tower von Chamberlin, Powell & Bon von 1973. 

Erhältlich sind die Postkarten einzeln oder als Serie ab dem 18. Oktober auf Playlust.net und in ausgesuchten Architektur-Buchhandlungen.

Die Hardau aus der Serie «Brutalist Beauties». Bild: © Play Hunter
Der Swissmill Tower aus der Serie «Brutalist Beauties». Bild: © Play Hunter
Komplettes Set der «Brutalist Beauties». Bilder: © Play Hunter

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