Andere Massstäbe für die Standortattraktivität

Juho Nyberg
4. Dezember 2014
Kompromiss oder Ideallösung? Bild: wikicommons.org

Um die liebgewonnenen vier Wände zu verlassen, muss schon ein triftiger Grund vorliegen. Ein neuer Arbeitsplatz, neuer Partner oder vielleicht der Wunsch, Kinder in einer bestimmten Umgebung aufwachsen zu sehen, sind einige der Gründe, die auf der Hand liegen. Darüber hinaus wird gerne die «Standortattraktivität» ins Feld geführt. Jährlich neu erhobene Rankings klassifizieren Gemeinden nach objektiven und vermeintlich relevanten Kriterien. Obenauf schwimmen Orte wie Zug, Wollerau oder andere Seegemeinden. Dabei gehen viele Zusammenhänge vergessen, etwa, dass in einer Gemeinde mit günstigem Steuerfuss die Wohnungs- und Mietpreise oft höher liegen. 

Einen vielschichtigeren Blick auf die Motive von Umzügen zu werfen, hat sich ein Spin-Off der Hochschule Luzern (HSLU) unter dem Titel «Umzugs-Monitoring» zum Ziel gemacht. Darin werden etwa Gründe (Push-Faktoren) von Präferenzen (Pull-Faktoren) unterschieden. Erstere sind externer Natur, etwa ein neuer Arbeitsplatz, letztere die individuell empfundene höhere Attraktivität eines Ortes, der wiederum aus verschiedenen Faktoren bestehen kann.

Aus den insgesamt über 12'000 ausgewerteten Fragebogen wurden acht Haushaltstypen mit unterschiedlichen Bedürfnissen abstrahiert. Die vielfältigen Erkenntnisse und Möglichkeiten zur Teilnahme an den anstehenden Befragungen sind auf der eigens eingerichteten Webseite zu finden.

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