Architekturkritik in München

Juho Nyberg
24. April 2017
Muss auch kritischer Betrachtung standhalten: Bayerns Hauptstadt München. Bild:wiki/Chumwa

Mit knapp 1,5 Mio. Einwohnern ist München zwar grösser als Zürich, doch gibt es zahlreiche Ähnlichkeiten. Die Einwohnerdichte ist in etwa dieselbe und innerstädtische Entwicklungsgebiete finden sich hauptsächlich entlang des von Westen einfallenden Gleisfeldes. Die Knappheit an bezahlbarem Wohnraum in der Stadt scheint eine weitere Gemeinsamkeit mit der Limmatstadt zu sein.

Bis 2030 soll die bayrische Metropole um eine knappe Viertelmillion wachsen, die Gesamtzahl der Einwohnerinnen auf 1,72 Millionen steigen. Doch wo kommen all die Menschen bloss unter? Gerhard Matzig von der Süddeutschen Zeitung hat sich auf einen Rundgang durch einige der Neubaugebiete gemacht. Die Überschrift «Schön ist das nicht» lässt wenig Gutes erwarten. Doch immerhin: Planerisch und funktional gelungen sind die meisten der vom studierten Architekten besuchten Siedlungen, griffig formuliert «in Ordnung». Hingegen fehlt es nach Matzigs Auffassung am «Schönen», das aber für die Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner unabdingbar sei.

Bei vielen Beschreibungen Matzigs denkt man an ähnliche Situationen in der eigenen nahen Umgebung. In sich gekehrte Wohnsiedlungen, deren Grünraum als bestgehütetes Geheimnis hinter Mauern verschwindet oder unglücklich euphemistisch angepriesene Wohnlagen (irgendwas mit … Park) sind auch hierzulande zuhauf anzutreffen.

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