Auferstehung der Glühlampe

Juho Nyberg
18. Januar 2016
Bild © Arnoldius via wikipedia

Per Verordnung ist die Herstellung und der Vertrieb des wohl traditionellsten Leuchtmittels, der Glühlampe, seit dem Jahr 2009 zusehends eingedämmt worden. Der ökologisch nachvollziehbare Schritt hat allerdings auf der ästhetischen Ebene einige beinahe unlösbare Probleme geschaffen. Anstelle der gewöhnlichen Glühlampen wurden fortan Energiesparlampen verschiedenster Couleur in die Fassungen geschraubt, ungeachtet der Lichttemperatur und Farbwidergabe. Als stillen Protest kann man in diesem Zusammenhang deuten, dass seit einiger Zeit Bars und Restaurants funzelig mit Kohlefaserlampen ausgeleuchtet werden. Als Pendant zu diversen ironisch gemeinten Shabby-Chic-Einrichtungen katapultierte man den technischen Stand der Leuchtmittel kurzerhand hinter die Entwicklungsstufe der Wolfram-Glühfäden zurück. So stehen wir derzeit vor der Wahl, unsere Räume entweder mit energieeffizienten Leuchten zu erhellen, oder im Hipster-Halbdunkel von Glühfäden unseren Freunden entgegenzublinzeln.

Eine Entwicklung am MIT in Amerika könnte jedoch unverhofft der guten alten Glühbirne zur Renaissance verhelfen: Offenbar ist es gelungen, eine Beschichtung des Glühlfadens zu entwickeln, so dass die nicht sichtbare Strahlung reflektiert und wieder auf den Draht zurückgeworfen wird. Dadurch soll eine Effizienzsteigerung möglich sein, die mit einem Effizienzgrad von 40% selbst modernste LED- und Leuchtstoffleuchten (ca. 14-15%) hinter sich lässt. Zugleich würde auch die natürliche Farbwiedergabe im Licht von Glühlampen wieder auf das bestmögliche Niveau gehoben werden.

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