Baukosten? Überschätzt!

Juho Nyberg
29. März 2016
Unterirdische Turnhallen als Kostentreiber? Bild: bernerzeitung.ch

Mit einem Sockelbau ergänzt das Projekt des Zürcher Architekten Thomas De Geeter das Kirchenfeld-Schulhaus in Bern und überzeugte damit die Jury des offenen Wettbewerbs. Im Rahmen der Planung hat sich nun eine massive Kostensteigerung von einem knappen Viertel manifestiert: 42 statt ursprünglich 34 Mio. Franken sind als revidiertes Kostendach veranschlagt worden. Gegenüber dem Bund erklärt Stadtbaumeister Thomas Pfluger schriftlich, die Ursache liege nicht bei den Gebäudekosten, sondern den übrigen Kosten wie «Vorbereitungsaufgaben, Umgebung, Baunebenkosten und Ausstattung». Eine genauere Definition bleibt jedoch aus. So mutmasst der Bund, ob die Ansprüche der Schule gesteigen seien oder ob die alten, abzureissenden Turnhallen allenfalls durch Lärmschutzwände ersetzt werden müssten.

Jedenfalls seien «unterirdische Turnhallen sind nicht per se teurer als oberirdische», hält Pfluger fest. Dem gegenüber steht eine extern erstellte Kostenanalyse zum Neubau der Schule in Brünnen, in der die unterirdische Doppelturnhalle als einer der kostentreibenden Faktoren erkannt wurde. Zugleich wurde öffentlich, dass die Jury ohne Kenntnis der Kosten das Siegerprojekt erkoren hatte. Zukünftig soll das nicht mehr möglich sein, so Stadtrat Peter Ammann, der sich auch dafür ausspricht, Kosten gleichwertig zu Städtebau und Architektur zu gewichten.

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