Der Kurator muss gehen
Elias Baumgarten
7. März 2019
Nur einmal durfte Jan Geipel – hier während der Auftaktkonferenz – den Designers' Saturday kuratieren. Bild: D'S Design Center AG
Jan Geipel und die D'S Design Center AG gehen künftig getrennte Wege. Erst 2017 war der deutsche Architekt an Bord gekommen, um den Designers' Saturday zu kuratieren. Grund für das Zerwürfnis sind seine Ambitionen und die damit verbundenen Kosten.
Es ist eine verworrene Geschichte und sie beginnt im November 2017. Nach der Verleihung des Design Preises Schweiz gab Peter Ruckstuhl, VR Präsident des Design Centers Langenthal, bekannt, dass man die Auszeichnung und den Designers' Saturday künftig enger verzahnen wolle. Zur Erklärung: Design Preis Schweiz und Designers' Saturday werden von der D'S Design Center AG organisiert und finden zweijährlich alternierend statt. Beim Designers' Saturday präsentieren sich Unternehmen mit Ausstellungen an diversen Firmenstandorten.
Folge der Entscheidung war zunächst die Entlassung von Michel Hueter. Jener hatte seit 2011 den Design Preis Schweiz kuratiert. Neu wurde der bundesdeutsche Architekt Jan Geipel eingestellt, um beide Gefässe zu betreuen. Doch es kam anders: Er trat alsbald von seinem Vertrag zurück. Michel Hueter wurde für die Auszeichnung reaktiviert. Jan Geipel übernahm nur die Regie beim Designers' Saturday. So wurden die Anlässe eher auseinander dividiert als verknüpft. Soweit die Vorgeschichte.
2018 fand der Designers' Saturday erstmals unter der Ägide Jan Geipels statt und wurde prompt zum grossen Erfolg: 17'000 Besucher*innen strömten herbei und 90 Firmen und Institutionen präsentierten sich – Rekord. Mit Auftaktkonferenz, «Young Talents» und «Pitch'n Match Lab» gingen drei grosse Events erfolgreich als Rahmenprogramm über die Bühne. Und dennoch endet die Zusammenarbeit zwischen Jan Geipel und der D'S Design Center AG schon wieder, wie kürzlich verkündet wurde. Warum? Daraus macht das Design Center Langenthal weiter kein Geheimnis: Die Rahmenveranstaltungen sind dessen Führung zu aufwändig und zu teuer. Dieses wirtschaftliche Risiko will man – trotz des grossen Erfolges – nicht länger tragen.
«Letztlich war es schlicht zu gross und zu teuer.»
Statt den Designers' Saturday zu vergrössen, möchte man sich auf das Kerngeschäft konzentrieren. Auch die Standortwahl war offenbar ein Streitpunkt. Man wolle auch künftig auf Präsentationen an den Firmenstandorten setzen, hiess es. Schade werden Jan Geipels Initiative und sein Tatendrang abgewürgt, obwohl das Publikum sie honorierte und ihm mit seinem grossen Interesse recht gab.
Die nächste Ausgabe des Designers' Saturday findet vom 6. bis zum 8. November 2020 statt.