Die politische Dimension der Architektur

Juho Nyberg
11. November 2014
Baudenkmal oder Sinnbild vergangener Ideologie? Das ICC in Berlin steht heute leer. Bild: wikimedia

Während sich am Wochenende alle Blicke auf ein nicht mehr existierendes Bauwerk – die Berliner Mauer – richteten, blieben viele andere unbeachtet, an denen sich die Geschichte der Stadt und der beiden ehemaligen Weltbilder ausgezeichnet ablesen lässt. Der bemerkenswerte Kurzfilm «Krieg der Bauten» des ZDF erzählt davon, wie sich die Werte und Ansichten beidseits des eisernen Vorhangs in verschiedenen Bauwerken niederschlugen. Auf jedes wichtige Gebäude auf der einen Seite wurde mit einer architektonischen Replik auf der anderen Seite der Mauer geantwortet.

Seit der Wiedervereinigung hingegen orientiert man sich vermehrt an der noch weiter zurück liegenden Vergangenheit, wie der Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses zeigt – nicht zur Freude aller. Dass dafür der Palast der Republik weichen musste, kann durchaus auch als Zeichen der Arroganz des Westens gelesen werden, wie Claudius Seidl in der FAZ intelligent darlegt.

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