Unsportliche Auseinandersetzung

Juho Nyberg
15. Januar 2016
Flacher und günstiger: Kengo Kumas Gegen-Entwurf für das Olympiastadion in Tokyo. Bild via dezeen.com

Bereits vor rund vier Jahren waren wir uns nicht recht sicher, ob – und wenn ja, wie – der Entwurf der Architektin Zaha Hadid sich genau in das Stadtbild Tokyos eingliedern würde, und ob die Japaner sich «für einen klingenden Namen und nicht unbedingt für die Architektur entschieden» haben. Den Zuschlag für die Olympischen Spiele haben sie erhalten, alleine den Zwist um das Stadion haben sie noch nicht so recht beigelegt.

Nachdem Zaha Hadid der Auftrag nach zweijähriger Planungszeit im Juli vergangenen Jahres entzogen worden war, wurde dem japanischen Architekten Kengo Kuma im Dezember die Planung übertragen.

Nun wirft die Architektin ihrem Nachfolger Plagiarismus vor. Auf den ersten Blick lässt sich – von den unvermeidlichen Aspekten abgesehen – wenig Ähnliches entdecken: Anstelle eines Sattels oder Velohelm präsentiert sich Kumas Entwurf eher als unambitionierte Flunder – was auch in Ordnung ist. Das Organisationskomittee der Olympischen Sommerspiele in Tokyo will dennoch Hadid zur Abtretung ihrer Copyright-Rechte bewegen und droht ihr, bis dahin kein Honorar auszahlen zu wollen.

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