Widerstand in Jerusalem

Juho Nyberg
4. Dezember 2015
Radikaler Eingriff ins Stadtbild: Visualisierung von Libeskinds Hochhausprojekt in Jerusalem. Bild via jpost.com

Das im August an dieser Stelle kurz erwähnte Projekt von Daniel Libeskind hat grossen Widerstand provoziert. Ursprünglich 164 Meter hoch geplant, hätte der an ägyptische Grabmäler erinnernde Entwurf unzweifelhaft die Silhouette der Stadt stark geprägt. Kritik erwuchs dem Projekt aus verschiedenen Gründen. So bemängelte die Israel Association of United Architects (IAUA) die fehlende öffentliche Debatte im Vorfeld sowie den Umstand, dass die Behörde zur Beurteilung des Projektes fachlich mangelhaft besetzt sei. Weiter wurden Stimmen laut, die im Zusammenhang mit den geplanten Luxusapartments das Problem der kalten Betten zur Sprache brachten. Und zu guter Letzt wurde die Notwendigkeit des angepriesenen «Wow»-Effekts des Gebäudes mit der Aussage in Frage gestellt, Jerusalem sei per se schon genügend spannend und «wow».

Nach vielen Auflagen und Anpassungen ist die Bewilligung nun doch erteilt worden. Die Gebäudehöhe wurde um ein Drittel auf rund 105 Meter reduziert, dazu die Auflage erteilt, dass auf der Spitze keine Antennenanlagen installiert werden dürfen. Ferner müssen die in den Arkaden vorgesehenen Nutzungen öffentlich und dem Strassenraum zugewandt sein. 

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