Zürich wächst doch!

Juho Nyberg
6. Februar 2014
Die beiden Entwicklungsgebiete im Norden Zürichs. Bild: maps.google.com/Bearbeitung jn
Entwicklungsgebiet der nächsten zehn Jahre: Quartier Leutschenbach in Zürich. Bild: Ausschnitt aus «Leitbild Leutschenbach», AfS Stadt Zürich

Beide Areale zusammengenommen werden gut 1000 Wohnungen, Gewerbeflächen, ein Schulhaus und einen Stadtpark bieten. Als erstes fertiggestellt wird die Wohnsiedlung Leutschenbach. Das Projekt auf einer Grundstücksfläche von insgesamt 21'433 m2 wurde zusammen mit Quartiervertretern und im Dialog mit dem benachbarten Projekt «Mehr als Wohnen» bis Ende letzten Jahres auf den Weg gebracht. Besonderen Wert bei der Entwicklung wurde auf ein attraktives Erdgeschoss gelegt, das für Nutzungen verschiedener Art vorgesehen ist, die auch der Belebung des Quartiers dienen sollen. Der Schwerpunkt des Wohnungsmixes liegt deutlich bei Familienwohnungen mittlerer Grösse: Von den vorgesehenen 350 Standardwohnungen sollen 184 vier-Zimmer-Einheiten sein. Um die Baukosten im Zaum zu halten, wird explizit auf halbe Zimmer verzichtet, ebenso wie auf üppigen Ausbau (erst ab vier Zimmern sollen die Wohnungen über eine zweite Nasszelle verfügen) und die Möglichkeit, Hochhäuser zu bauen. Diese Rahmenbedingungen werden auch dem voraussichtlich Ende Februar 2014 ausgelobten Wettbewerb den Rahmen vorgeben. Nach dem für den kommenden Herbst vorgesehenen Wettbewerbsentscheid sind die wichtigsten Meilensteine der Objektkredit im Jahr 2017 und schliesslich der Bezug 2020.

Thurgauerstrasse West
Noch nicht so weit entwickelt ist das zweite Projekt in der unmittelbaren Nachbarschaft: Das Areal Thurgauerstrasse West soll als Bindeglied zwischen den grossmassstäblichen Gewerbebauten entlang der Thurgauerstrasse und dem Einfamilienhausquartier entlang der Bahnstrecke nach Opfikon und Flughafen dienen. Ein Riegel der Zentrumszone Z6 ist als Pendant der bestehenden Gewerbebauten vorgesehen, dahinter nimmt die Dichte in den vorgesehenen Wohnzonen W3 und W2 ab. Als zentales Element ist eine quadratische Fläche von rund 11'000 m2 ausgeschieden, die einen Park und ein Schulhaus aufnehmen soll. Knacknuss dieses Areals, das flächenmässig der Europaallee nur wenig nachsteht, ist eine gute Anbindung an die Quartiere Oerlikon und Seebach über die Bahnschneise hinweg. Einerseits sind die bestehenden Wege kaum genügend für die dereinst 200 bis 700 Arbeitsplätze und 800 bis 1400 Einwohnerinnen, andererseits sollen keine breiten Schneisen entstehen. Die Testplanung für das Areal ist für dieses Jahr geplant, die letzten Wohnungen sollten nach derzeitigem Ablauf im Jahr 2022 fertiggestellt werden.

Bereits heute ist klar, dass auf beiden Arealen städtische und/oder genossenschaftliche Wohnungen entstehen werden, um die Umsetzung des wohnpolitischen Grundsatzartikels zu ermöglichen. Weitere Ziele sind, die Haushaltsstrukturen im Quartier von Einzelpersonhaushalten hin zu Familien zu entwickeln und auch die Fluktuationsrate der Bewohner von derzeit 18% auf ein tieferes Niveau zu bewegen (der städtische Durchschnitt liegt bei 9%).

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