Alterung erwünscht

Schneider & Schneider Architekten ETH BSA SIA AG
9. febbraio 2023
Die benachbarten Bestandsbauten und der Neubau von Schneider & Schneider Architekten stehen auf demselben Grundstück und teilen sich einen gemeinsamen Garten. (Foto: Roger Frei)
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?


Thomas Schneider: Das Grundstück ist Teil der Gartenstadt Aarau. Charakteristisch für dieses Quartier sind die punktartige Bebauung und das Erscheinungsbild eines durchgrünten Stadtquartiers. Diese Merkmale haben wir beim Entwerfen aufgegriffen, und sie werden durch den Neubau weitergeführt. 

Die Fassade besteht aus schwarzem Fichtenholz, dessen Oberfläche verkohlt ist. Auf diese Weise nimmt das Bauwerk Bezug auf die Häuser ringsherum und deren Patina. (Foto: Roger Frei)
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?


Beat Schneider: Die Typologie des Split-Level-Hauses ergab sich aus Topografie des Grundstücks. Denn das bestehende Terrain mit verschiedenen Geländehöhen sollte möglichst unverändert bleiben. Um die unterschiedlichen Niveaus des Grundstücks aufzunehmen, besteht der Neubau aus drei halbgeschossig versetzten Ebenen mit offenen Treppenläufen zur Verbindung der Halbgeschosse. 

Wohnzimmer und Küche (Foto: Roger Frei)
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?


Florian Stettler: Das Gebäude ist Teil eines Dreigespanns, das aus zwei Bestandsbauten und dem Neubau besteht. Alle Häuser stehen auf einem Grundstück und teilen sich einen gemeinsamen Garten. Neben dem Erscheinungsbild der Gartenstadt und der Inspiration durch die Topografie des Ortes selbst haben die bestehenden Nachbarhäuser auf den Entwurfsprozess eingewirkt. Wir haben versucht, ihre Patina aufzunehmen, indem wir die Fassade des Neubaus aus verkohltem Holz erstellt haben und den Dachabschluss aus Kupferblech nun verwittern lassen. 

Die Möblierung ist zuweilen Teil der Wände. (Foto: Roger Frei)
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten Ihres Büros ein?


TS: Seit 26 Jahren, also seit unserer Bürogründung 1997, planen wir in etwa ein Einfamilienhaus jährlich, in das wir viel Energie investieren. Für uns ist es bedeutend, dass die Chemie zwischen der Bauherrschaft und uns stimmt und beide Seiten an einer gemeinsamen Projektentwicklung und nicht an standardisiertem Wohnen interessiert sind. 

Eine offene Treppe verbindet die Halbgeschosse. (Foto: Roger Frei)
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?


FS: Die Fassade ist aus schwarzem, verkohltem Fichtenholz erstellt, und der Dachabschluss besteht aus Kupferblech. Der Dachrand nimmt hinsichtlich der Höhe und der Farbigkeit des oxidierten Materials Bezug auf die Traufen der bestehenden Nachbarhäuser. 

Situation
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss
Grundriss 2. Obergeschoss
Schnitt
Bauwerk
Split-Level-Haus 
 
Standort
Aarau
 
Nutzung
Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung
 
Auftragsart
Direktauftrag
 
Bauherrschaft
Privat
 
Architektur
Schneider & Schneider Architekten ETH BSA SIA AG, Aarau 
Thomas Schneider, Beat Schneider, Florian Stettler (Projektleiter), Manuel Amato, Sara Silva und Fabienne Wyss
 
Fachplaner
Bauingenieur: Healy+Partner Engineering AG, Aarau
Haustechnik: Thermoplan Suhr GmbH und Planungsbüro S. Widmer AG, beide Suhr
 
Fertigstellung
2021 
 
Gebäudevolumen
1300 m3 (gemäss SIA 416)
 
Energiestandard
Gemäss EnV, Schweiz
 
Massgeblich beteiligte Unternehmer
Sichtbeton: Grundmann Bau AG, Suhr
Holzfassade: Michel Holzbau GmbH, Kölliken
Kupfer Dachrand: Huser Gebäudetechnik AG, Wettingen
Fenster mit Sprossen: Setz Fensterbau AG, Schötz
 
Auszeichnung
bestarchitects23
 
Fotos
Roger Frei, Zürich

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