Von der Lehre zum Masterabschluss – zwei neue Unterrichtende mit Vorbildfunktion

Manuel Pestalozzi
31. 1月 2023
Maya Scheibler und Sylvain Villard werden ab dem Herbst dieses Jahres an der FHNW unterrichten. Nach der Lehre hatten sie an der Schule studiert. Die Verantwortlichen dort sehen sie deswegen als Vorbilder für die Studierenden. Doch auch ihr Schwerpunkt im Bereich nachhaltige Baumaterialien war ausschlaggebend. (Foto: Kathrin Schulthess)

Für Maya Scheibler und Sylvain Villard ist die Berufung eine Art Heimkehr: Beide studierten an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) nach der Lehre als Hochbauzeichnerin beziehungsweise -zeichner Architektur, wobei sie sich auch kennenlernten. Und nur drei Jahre nach ihrem Masterabschluss gründeten sie ein gemeinsames Büro in Basel. 

Scheibler und Villard setzen sich in Lehre und Berufspraxis mit nachhaltigen Baumaterialien auseinander, was zugleich auch ein Fokus des Architekturdepartements der FHNW ist. Ihre Biografien und Interessen waren denn auch ein entscheidender Grund für ihre Berufung durch den Fachhochschulrat: «Mit ihren aussergewöhnlichen Lebensläufen nehmen die beiden eine wichtige Vorbildfunktion für unsere Studierenden ein», sagt Tim Seidel, Co-Institutsleiter. «Sie zeigen, welche Karrierewege nach einer Lehre in der Schweiz offenstehen und dass wir an der FHNW eine qualitativ hochstehende Architekturausbildung bieten, die dafür als Sprungbrett dient.»

Die Fachhochschule nutzt die Gelegenheit, mit der Bekanntgabe dieser Neubesetzung auf das im Hochschulumfeld wie auch im Bauwesen noch neuartige Jobsharing-Modell hinzuweisen. Gerade einmal 9,6 Prozent aller Teilzeitbeschäftigten in der Schweiz und nur 5,1 Prozent in der Baubranche arbeiten bereits in einem Jobsharing. Dieser Anteil werde nochmals geringer, wenn man die Kaderstellen isoliert betrachte, so die Hochschule. Das Architekturdepartement besetzt mit Maya Scheibler und Sylvain Villard bereits die dritte Führungsstelle mit einer Co-Leitung. 2019 wurde ein Lehrstuhl mit zwei Professorinnen besetzt. 2022 folgte ein Top-Sharing (Aufteilung einer Führungsposition) in Form einer rotierenden Institutsleitung. 

«Die Führungsarbeit in Teamkonstellationen ist ein in der Praxis der Architekturbranche etabliertes Modell. Sie stärkt die inhaltliche Auseinandersetzung mit baulichen Fragestellungen und sichert damit die Qualität», meint Tim Seidel. Und er fährt fort: «Mit der Übertragung der Jobsharing-Idee auf Lehre und Forschung haben wir als Institut in den vergangenen Jahren ebenfalls ausgezeichnete Erfahrungen gemacht und freuen uns, diese Reihe fortsetzen zu können.»

Ab dem diesjährigen Herbstsemester übernehmen Maya Scheibler und Sylvain Villard als Co-Professorin und Co-Professor die Lehre im Bereich Analyse, Entwurf und Konstruktion im zweiten Jahreskurs des Bachelor-Studiengangs des Instituts Architektur der FHNW.

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