Graziler Monolith im Moor

Fritschi
2. junho 2022
Foto: Dani Fritschi

 

Frau Fritschi, worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe? 

Mit dem Bau des Turms und den dazugehörigen Steganlagen sollten gezielt attraktive Erholungseinrichtungen geschaffen werden, die Einblicke in das neu entstandene Flachmoor erlauben, die angrenzenden Lebensräume dabei aber nicht beeinträchtigen. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Biologen und Fachplanern entwickelt.

 

Foto: Dani Fritschi
Foto: Dani Fritschi
Welche Inspiration liegt diesem Projekt zugrunde?


Die umgebenden Strukturen und Elemente haben die Gestaltung massgeblich geprägt. Die Holzstaketen, die in wechselnder Dichte angeordnet sind, lehnen sich an den angrenzenden Schilfgürtel an. Die fliessenden Übergänge von geschlossenen Bereichen zu offenen Abschnitten nehmen Bezug auf die Abfolge an Lebensräumen, die in dem Gebiet geschaffen wurden. Die Holzverkleidung schliesst in einer wellenförmigen Bewegung ab, die auf das wichtigste Element der Moorlandschaft verweist.

 

Foto: Dani Fritschi
Foto: Dani Fritschi
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren Nutzer*innen den Entwurf beeinflusst?


Die verschiedenen Dichten der Holzstaketen spiegeln die gegensätzlichen Ansprüche von Mensch und Natur im stark genutzten Erholungsgebiet des Greifensees wider. Einerseits sollen die Besucher die Natur erfahren können, andererseits darf es keine Störungen im geschützten Flachmoor geben. Die Dichte der Staketen variiert so, dass der Turm gegenüber dem Naturschutzgebiet nahezu blickdicht erscheint, sich gegenüber unempfindlichen Bereichen aber öffnet. Sehschlitze lassen ein Beobachten der geschützten Zonen zu.

 

Foto: Dani Fritschi
Foto: Dani Fritschi
Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?


Die Gestaltung des Turms war vom ersten Entwurf an unumstritten. Bei der Ausführung musste allerdings ein grösserer Anteil von ihm blickdichter gestaltet werden, als dies ursprünglich gedacht war.

 

Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten Ihres Büros ein?


Das Projekt Stocklen ist neben diversen weiteren Holzbauten im Erholungs- und Naturschutzbereich auch ein Gegenüber zum Projekt Silbergrueb in Mönchaltorf, bei dem wir einen Stahlbau als Gemeinschaftspavillon verwirklicht haben. Auch dort haben wir die Gestaltung des Bauwerks an natürliche Strukturen der Umgebung angelehnt.

 

Foto: Dani Fritschi
Grundriss
Ansicht A
Ansicht B
Bauwerk
Turm Stocklen Fällanden
 
Standort
Seefeldweg Fällanden, 8117 Fällanden
 
Nutzung
Erholungsbaute
 
Auftragsart
Direktauftrag
 
Bauherrschaft
Greifensee-Stiftung
 
Architektur
Fritschi Landschaftsarchitekten, Mönchaltorf
Sonja Fritschi
 
Fachplaner
Gröber Ingenieurbüro, Winterthur
 
Jahr der Fertigstellung
2020
 
Gesamtkosten BKP 1–9
CHF 320000.- (inkl. Honorare)
 
Kunst am Bau 
Raumprodukt GmbH, Zürich: Installationen Erlebnispfad am Steg
 
Massgeblich beteiligte Unternehmer 
Stahl-/ Metallbau: O. Hadorn AG, Winterthur
Holzbau: Schindler und Scheibling AG, Aathal
  
Fotos
Dani Fritschi

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