Daniel, der Jubilar

Juho Nyberg
13. Mai 2016
Zum 70. Geburtstag alles Gute. Bild: wikicommons/Bundeswehr-Fotos Wir.Dienen.Deutschland.

Der Entwurf für das jüdische Museum, 1999 in Berlin erstellt, ist wohl das bekannteste Werk des polnisch-amerikanischen Architekten Daniel Libeskind. Der semantische Bezug des Gebäudes zum Davidstern und die kantige, gezackte Formensprache sind zwei Grundpfeiler seines Entwurfs. Beim Freedom Tower – respektive One World Trade Center – in New York bezieht sich die Gebäudehöhe in Fuss gemessen auf das Jahr der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten (1776) und wendet so die Anschläge von 9/11 in eine trotzige Erneuerung des Selbstverständnisses Amerikas. Andere Entwürfe sind wegen ihrer Kantigkeit offensichtlicher Teil des Global Brands Libeskind, sei es nun das Einkaufszentrum Westside in Bern Brünnen oder die Glasscherbe im historischen Baukörper des Militärhistorischen Museums in Dresden. Wobei hier auch schon wieder Bezüge geschaffen werden, nämlich zur Formation der Royal Air Force, die zum Ende des zweiten Weltkriegs im Februar 1945 Dresden angriff.

Eher linear dagegen entwickelten sich die Baukosten des Museums, von ursprünglich 35 auf 62,5 Millionen Euro, auch wegen des Einbaus eines Restaurants. Doch «dass Architektur viel Geld kostet, ist ein Mythos, den Architekten verbreiten. Gute Architektur muss nicht teuer sein», so Libeskind in einem Interview mit der Wochenzeitung Zeit. Beim Entwurf denkt er nicht ans Geld und «wenn es finanziell einmal eng wird, dann arbeite ich auch für weniger Geld». Wer hier an das Architektenhonorar denkt, hat sich jedoch getäuscht: «Beim Imperial War Museum in Manchester. Als das Budget gekürzt wurde, habe ich einfach günstige Materialien genutzt». Damit ist die Architektur tatsächlich nicht teuer, über den Architekten wurde gar nicht geredet. Daniel Libeskind wurde am 12. Mai 70 Jahre alt.

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