Das Image der Baubranche als Sanierungsfall

Inge Beckel
30. Januar 2015
Der Weg ist das Ziel? Bild: pd

Waren es früher die so genannte Zubetonierung des Landes und mit ihr vor allem die Bauingenieure, die im Fokus schlechter Berichterstattung über das Bauen standen, so sagt Colicchio, Leiter Metallbau der Schweizerischen Metall-Union, heute in besagtem Blog, es gelinge der Branche generell nicht, die Wertschätzung zu erhalten, die sie verdiene.

Doch, um gleich ketzerisch nachzufragen: «Oder verdient sie diese Wertschätzung am Ende gar nicht? Sind Preisabsprachen, unfaire Arbeitsbedingungen, Baupfusch, Schwarzarbeit, Preis- und Lohndumping, unsoziales Verhalten gegenüber Mitarbeitenden und Kunden Märchen aus der Boulevardpresse – oder bittere Realität?»

Die Frage ist, wie viel Wahrheit in diesen Geschichten steckt. Sicherlich gibt es viele gute Beispiele für soziale Arbeitgeber, präzis und zuverlässig arbeitende Firmen, innovative Bauprozesse und Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft.

Gleichzeitig, so Colicchio, sei das Image der Branche wirklich ein Sanierungsfall. Es gleiche in vielen Teilen einem ungepflegten Altbau mit einer rostigen Infrastruktur, schiefen Treppen und verlotterten Räumen. Nur hie und da sei ein gemütliches Kämmerlein zu finden, glänze die Fassade, wurde etwas geflickt, was schon lange erneuert gehörte.

So Colicchios engagiertes Fazit: Lasst uns als Branche nicht nur schöne «Fassaden» bauen, sondern auch die «Innenräume» sorgfältig und kompromisslos renovieren. Ganz unrecht wird er dabei wohl nicht haben!

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