Die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen

Inge Beckel
19. September 2013
FDP-Politiker Kurt Fluri fordert Mässigung bei der nächstlichen Nutzung des öffentlichen Raums (Bild: derbund.ch/Archivbild)

Der FDP-Politiker, Stadtpräsident von Solothurn und neuer Präsident des Städteverbandes, fordert Mässigung, wenn es darum geht, nachts den öffentlichen Raum zu nutzen respektive akustisch zu bespielen. Wie laut also dürfen Partygänger und andere Nachtmenschen draussen auf der Strasse sein – in den späten Abend- respektive sehr frühen Morgenstunden? Oder eben: Wieviel Alkohol vertragen sie?

​Gab es früher eine Polizei- oder Sperrstunde, die die Gästeschar unisono zu genau definierter Stunde aus den Gaststuben und Bars nach Hause schickte und für das Verweilen vor der Tür keine Drinks oder Flaschen mehr verkaufte, ist das Zeitfenster für den Ausgang heute individuell bestimmbar und entsprechend rund um die Uhr möglich. Zumindest fast, jedenfalls übers Wochenende und in den Zentren der grösseren Städte.

Wie also kann man Wahlmöglichkeiten und Freiheiten jedes einzelnen unter einen Hut bringen, wenn die einzelnen just nicht zur selben Stunde dasselbe wollen? «Bei der Freigabe der Sperrzeiten im Nachtleben haben gewisse Städte und Kantone übertrieben. Da müssen wir wieder einen Schritt zurück machen», zitierte der Bund Fluri. Und weiter: «Wir stellen fest, dass ein Liter Wodka heute schon für rund 15 Franken zu haben ist.» Früher habe man für eine Flasche rund 40 Franken bezahlt. Seinen Aufruf erklärt Fluri damit, dass der übermässige Alkoholkonsum mittlerweile zu einem der grössten Probleme der Schweizer Städte geworden sei.

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