Golf und Grünraum

Jenny Keller
13. Oktober 2011
Die violetten Punkte zeigen bestehende und neue Golfplätze bis 2009 nach Grösse gewichtet. (Bilder: BFS)

Golfplätze beanspruchen heute in der Schweiz gesamthaft mehr Fläche als Schrebergärten. Das hat das Bundesamt für Statistik (BFS) in einer aktuellen Studie zu den Flächen für Freizeit, Erholung und Sport ermittelt. Die Bevölkerung der Schweiz hat zwischen 1982 und 2006 um 1.1 Millionen Personen zugenommen. Diese Bevölkerungszunahme schlägt sich auch in Freizeitanlagen nieder, die in der Folge zunehmen und das Bild der Landschaft verändern: Während Anfang der 1980-er Jahre gerade mal 25 Anlagen mit mindestens neun Greens in Betrieb waren, sind es inzwischen – im Zug der Öffnung des ehemaligen Elitesports Golf für ein breiteres Publikum – etwa 90. Tennisplätze haben hingegen nur noch wenig zugenommen.

Die gesamte Siedlungsfläche ist in der betrachteten Zeitspanne um 445 Quadratkilometer gewachsen, wobei der Anteil an Erholungs- und Grünanlagen 40 Quadratkilometer beträgt. Dabei hat das Wachstum dieser Flächen um 34.3 Prozent zugenommen. Die genauere Betrachtung der Erholungs- und Grünanlagen zeigt, dass diese Zunahme in den letzten 24 Jahren zur Hauptsache auf das starke Wachstum der Sportanlagen (31Prozent) und der Golfplätze zurückzuführen ist, deren Fläche sich mehr als verdreifacht hat (337 Prozent). Da stellt man sich einzig die Frage: Ist Golf kein Sport? Oder wieso zählen die Golfplätze nicht zu den Sportanlagen?

Das Dokument des Bundesamt für Statistik gibt es hier.

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