Immer noch Zirkus um den Platz

Juho Nyberg
23. März 2015
Die eigentlichen Besitzerinnen und Besitzer auf ihrem Platz. Bild: screenshot/http://freier-sechselaeutenplatz.ch

Der Platz im Herzen Zürichs hat historische Bedeutung in verschiedener Hinsicht: Die Anbauschlacht zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges wurde hier betrieben und alljährlich wird dem Winter der Garaus gemacht. Seit vergangenem Jahr ist aus der Wiese ein Platz geworden, der sich in kurzer Zeit zu einem Treffpunkt, Pausenhof und Spielplatz der Bevölkerung gewandelt hat.

Diese hehre Absicht bestand schon zu Beginn der Projektierung, und so wurde auch festgeschrieben, dass im Sommer für allerhöchstens 125 Tage Anlässe den Platz bespielen dürften. Nun, bereits im ersten Jahr wurde das Limit überschritten. Gründe dafür waren rasch gefunden: Neben den regelmässig wiederkehrenden Anlässen gab es eben auch einmalige, wie etwa die Leichtathletik-EM. Aber reicht das als Grund für das Überbordwerfen der eigenen Vorgaben? Eine schwammig formulierte Klausel für Ausnahmebewilligungen dürfte im Zweifelsfall herangezogen werden. Und vielleicht waren ja die Stadtoberen selbst derart über den Platz begeistert, dass sie in der Euphorie vergassen, genau Buch zu führen über die Belegung.

Wenn dem so ist, scheint die Freude kaum Grenzen zu kennen, denn die Reservierungen für 2016 lassen gemäss der NZZ wenig Gutes erahnen. Und so kommen wir zum selben Schluss, wie unsere Kollegen: Dass die Initiative «Freier Sechseläutenplatz» mit ihrer Forderung nach mehr freien Tagen durchaus ihre Berechtigung hat.

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