Keine Ruhe

Elias Baumgarten
25. Februar 2019
Auch wenn auf dem Foto die Sonne lacht, braut sich neues Ungemach über der ETH Zürich zusammen. Bild: Alessandro Della Bella © ETH Zürich

Über die letzten Wochen und Monate machte die ETH Zürich immer wieder Negativschlagzeilen. Im Zentrum stand ein Professor des Architekturdepartements, dem sexueller Missbrauch und weiteres Fehlverhalten vorgeworfen wurden. Und obschon eine externe Untersuchungskommission diesen offiziell wenigstens vom Verdacht des sexuellen Missbrauchs entlastet hat, verstummen die kritischen Stimmen bisher nicht – ganz im Gegenteil. Dies auch dank der Recherchearbeit des Magazins Hochparterre. Und schon gibt es neuen Ärger. Es geht dabei um Mobbing, Schikanen, Plagiate, wissenschaftliche Fehlleistungen und willkürliche Kündigungen. Erhoben werden diese schwerwiegenden Vorwürfe gegen einen Professor der ETH Zürich und dessen Lebenspartnerin. Zugetragen haben soll sich alles an der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa), für die er ebenfalls tätig ist. Die ETH hat gegen ihn ein Untersuchungsverfahren eingeleitet, wie die Neue Zürcher Zeitung am vergangenen Freitag meldete. Es geht bei diesem um Fehlverhalten in der Forschung, was zum Beispiel Falschangaben oder die fahrlässige Verletzung des geistigen Eigentums Dritter meinen kann. Auch wäre der Tatbestand erfüllt, wenn der Beschuldigte sich an den Verstössen andere Personen beteiligt hätte. Der Ausgang der Untersuchung ist noch ungewiss. Die ETH möchte derzeit keine weiteren Angaben machen. Konkretes gibt es im Fall seiner Lebensgefährtin zu berichten, die mit ihm an der Empa als Abteilungsleiterin direkt zusammenarbeitete. Sie soll die Integrität der Forschung verletzt haben und wurde von ihrer Position entfernt. Aktuell ist sie krankgeschrieben und soll hernach als Senior Scientist zurückkehren. Diese Aufgabe wird sie, so berichtet die Neue Zürcher Zeitung, längstens bis 2020 behalten dürfen. Ihre vormalige Stelle wurde bereits im letzten Herbst neu vergeben.

Über seine Anwälte hat sich das Paar zwischenzeitlich selbst zu Wort gemeldet. Diese griffen die Tagespresse scharf an und hielten insbesondere dem Tagesanzeiger vor, mit falschen Fakten zu operieren. Zu den Vorwürfen selbst sagten sie, ihre Mandanten seien «Opfer einiger weniger rachsüchtiger Studenten» und die ganze Geschichte lediglich «aufgebauscht». 

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