Seeblick garantiert
Inge Beckel
16. April 2015
Die katholische Herz-Jesu-Kirche in Rorschach ist, ökonomisch ausgedrückt, schlecht ausgelastet. Und steht zentral an guter Lage. Deswegen will die verantwortliche Pfarrei sie umnutzen – primär in Wohnungen.
Die neugotische Herz-Jesu-Kirche ist 116 Jahre alt – doch sie wird liturgisch nicht mehr gebraucht. Bekanntlich gehen die Zahlen der aktiven Kirchenbesucher und Kirchenbesucherinnen seit Jahren zurück.
Somit erklärt Stefan Meier, Präsident des Kirchenverwaltungsrats von Rorschach, hätten sich auch die Ansprüche der Kirchgemeinde gewandelt. Denn für die Messen reiche die 1992 renovierte Kolumbankirche im Ort vollkommen aus. Also soll das «überzählige» Bauwerk umgenutzt werden.
Die Idee dazu hat man sich offensichtlich im deutschen Mönchengladbach geholt, wo eine vergleichbare Kirche bereits neu genutzt wird. Die Seitenschiffe mit einer Höhe von über sieben Metern können zwei Stockwerke aufnehmen, während das Mittelschiff bis zu viergeschossig werden kann. Vorerst sind Wohnungen geplant, ganz oben mit garantiertem Seeblick. Meier denkt aber ebenfalls an mögliche stille Gewerbe, so etwa mit Architektinnen oder Architekten. Der Chorraum um den Hochaltar sowie die Seitenaltäre aber sollen als Andachtsräume erhalten und zugänglich bleiben.
Noch ist es nicht soweit. So stehe nach einer Meldung des St. Galler Tagblatts die Denkmalpflege dem Vorhaben ablehnend gegenüber.