Strassen sind Flächenfresser!

Inge Beckel
19. Februar 2015
Cincinnati aus der Vogelperspektive, 1955 und 2013. Bild: Screenshot

Zieht man die mittlere Leiste auf dem Bild der gewählten Stadt – oben im Bild Cincinnati – ganz nach rechts, sieht man den Zustand der Stadt aus der Vogelperspektive im Jahre 1955: ein mehrheitlich engmaschiges Geflecht aus rechtwinkligen Blöcken, durchbrochen von einzelnen offneren Gebieten, öffentlichen Bauten und Pärken. Im Osten führen zwei Schnellstrassen ins Stadtgebiet; südlich liegt die Eisenbahn. Im Jahre 2013 hat sich neben einigen Sportstadien vor allem eine Nutzung unheimlich ausgebreitet: Strassen- und Infrastrukturbauten! Dasselbe gilt für Kansas City, Minneapolis und Milwaukee. Sehen Sie selbst hier.
 
Ist das eine sinnvolle Entwicklung? Die Frage muss erlaubt sein. Nicht nur, dass Infrastrukturen Flächen fressen und gleichzeitig andere Nutzungen aus innerstädtischen Lagen verdrängen, sondern auch, dass all diese Strassen, Brücken und anderen Tiefbau-Werke unterhalten sein wollen. Was kostet. Und was bekanntlich just in den USA seit Jahren ein Politikum ist, nämlich der teils verherrende Zustand der Infrastrukturen mangels Geld für deren Unterhalt.
 
Doch auch bei uns sollte die Frage erlaubt sein, ob jeder weitere Ausbau des Strassennetzes wirklich notwendig ist. Denn weniger kann bekanntlich (langfristig) mehr sein, vgl. dazu etwa «Hört auf mit 'teuren Hobbys'» (eMagazin 37/09) oder «Wir sollten anspruchsvoller werden» (eMagazin 7/15).

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