Studentenprojekt in Holzbauweise

Jenny Keller
19. Juli 2016
«House 1» wird gebaut. Bild: Alessandro Ortelli

In Zürich ist es der «Pavilion of Reflections» von Studio Emerson, in Lausanne das «House 1» von ALICE (Atelier de la Conception de l’Espace) et al. Beides sind temporäre Holzkonstruktionen, die in einer Gemeinschaftsübung von Studenten (in Lausanne von verschiedensten Studios) errichtet worden sind. Die Primärkonstruktion von «House 1» wurde im April während eines fünftägigen Workshops errichtet. Nun steht «House 1», ein 11 Meter x 11 Meter x 11 Meter grosser Holzrahmenbau, der laut seinen Entwicklern die künftigen Anpassungen und Veränderungen bereits in sich eingeschrieben hat. Mehr als 200 Studierende haben unter 12 Lehrpersonen und unter Holzbauingenieur Rémy Meylan während vier Monaten an dem Bauwerk gearbeitet. Danach entwarf jedes Team einen Raum, der dem Wohnen dient, und einen Verbindungsraum mit Treppen, Fenstern oder Türen. Die Grenzen zwischen diesen Räumen seien verschwommene Zonen, in denen der Raum, die Ideen der einzelnen Gruppen und die unterschiedlichen Kulturen verhandelt werden, liest man in der Medienmitteilung zu «House 1». So sei jedes Projekt stark von den anderen beeinflusst und trete in vielschichtige Konversation mit seiner Umgebung. Der Entwurf im Kollektiv und der physisch reale Output eines oder mehrerer Semester scheinen ein neuer Ansatz zu sein, mit dem die Hochschulen auf eine neue Richtung in der Architektur reagieren, die einerseits dem einzelnen Stararchitekten eine Absage erteilt und die Gemeinschaftsarbeit in den Fokus rückt, und andererseits die akademische Beschäftgung mit Architektur der Arbeit auf der Baustelle gegenüberstellt.

Das Projekt «House 1» kann nun besichtigt werden, es befindet sich neben dem Rolex-Learning-Center auf dem Campus der EPFL.

Bild: Aloys Mutzenberg
Bild: Dylan Perrenoud
Bild: Dylan Perrenoud
Bild: Dylan Perrenoud
Bild: Dylan Perrenoud
Bild: Dylan Perrenoud

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