Tokio will mit Hadid punkten

Jenny Keller
22. November 2012
Bild: © Zaha Hadid Architects

Zaha Hadid Architects sollen die Pläne für das neue Olympiastadion in Tokio liefern. Die heutige Arena aus dem Jahr 1958 ist mit nur 48 000 Zuschauerplätzen zu klein und entspricht nicht mehr heutigen Anforderungen; zu Grossereignissen drängen sich hier trotzdem über 57 000 Menschen auf den Sitzrängen. Weil Tokio neben Istanbul und Madrid im Rennen um die Olympiakanditatur 2020 ist, soll das alte Stadion durch ein neues mit Platz für 80 000 Zuschauer ersetzt werden.

Bild: © Zaha Hadid Architects

Zaha Hadid Architects haben nun den Wettbewerb für sich entscheiden können und Mitbewerber und Locals wie Toyo Ito oder SANAA leer ausgehen lassen. Das neue Stadion integriere sich sachte (!) in die umgebende Stadtlandschaft und definiere gleichzeitig durch sein Dach eine ikonische Silhouette, schreiben die Projektverfasser. Was nun, fragt man sich.

Bild: © Zaha Hadid Architects

Die Mitglieder des IOC entscheiden voraussichtlich am 7. September 2013 in Buenos Aires über den Austragungsort der Olympischen Spiele 2020, und man vermutet, dass sich die sonst doch so stilbewussten Japaner für einen klingenden Namen und nicht unbedingt für die Architektur entschieden haben. Man mag nur hoffen, dass, wenn die Olympischen Spiele wirklich an Tokio gehen sollten, dem Stadion eine bessere Zukunft zuteil wird als dem Vogelnest in Peking, das nun leer und unterbenutzt vor sich hin rostet. Welche Namen man sich wohl für Hadids Wurf ausdenken wird? Lauernde Katze? Zweischneidiger Schwertfisch? Riesiger Rochen? Fahrradhelm? Sitzender Frosch? Wir sind gespannt.

Bild: © Zaha Hadid Architects
Renderings des neuen Stadions von Zaha Hadid Architects. Bild: © Zaha Hadid Architects 
 

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