Überwindung der seriellen Massenproduktion

Inge Beckel
30. Januar 2015
Bild: Gramazio Kohler Research, ETH Zürich

Digitale Fabrikation verspricht die Überwindung der seriellen Massenproduktion, wo ein Stück dem anderen identisch ist. Hier, so informiert die ETH, gehört die Schweiz zu den führenden Forschungsplätzen.

Mit digitaler Fabrikation bezeichnet man konkret die nahtlose Verbindung von digitaler Planung und physischem Fabrikationsprozess. Die Informationen zu einem Projekt werden an eine Maschine, etwa einen Roboter, geschickt und direkt in die Realität umgesetzt. Der Informationsaustausch funktioniert aber auch in die andere Richtung, wonach die realen Bedingungen unmittelbar den computerbasierten Entwurf beeinflussen. Dadurch eröffnen sich für die Architektur ungeahnte Möglichkeiten, die weit über rein gestalterische Aspekte hinausreichen.

Anders als bei der herkömmlichen computergesteuerten Produktion ist in der Architektur das zu produzierende Objekt naturgemäss meist grösser als die eigentliche Fertigungsanlage, ist zudem immer ein Unikat und wird grösstenteils vor Ort produziert. Damit ist die Forschung auf diesem Gebiet mit vollkommen neuartigen Fragestellungen konfrontiert: Wie etwa wird aus dem automatisierten Industrieroboter in der Fabrikhalle ein reaktiver Roboter für die Baustelle? Was bedeuten die neuartigen Planungs- und Bauprozesse für das Zusammenspiel von Mensch und Maschine?


Neuer Master of Advanced Studies MAS an der ETH Zürich
In den robotischen Fertigungsanlagen des NFS werden die Studierenden die Möglichkeit haben, digitale Entwurfs- und Konstruktionsprozesse zu erforschen und in grossmassstäbliche Prototypen umzusetzen.
Geleitet wird das Programm von der Professur Gramazio Kohler Research an der ETH Zürich. Programmstart ist am 14. September 2015. Bewerbungen können bis zum 30. April 2015 eingereicht werden.

Andere Artikel in dieser Kategorie