Vergnügliche wie kritische Blicke

Inge Beckel
11. Juni 2014
Der Eingang zur «Monditalia» glitzert dank Swarovskisteinchen. Der Entwurf stammt von Rem Koolhaas selbst. Bild: Christof Kübler

Die Teams von «Monditalia» rekrutieren sich generell aus Italien, auch die Themen betreffen Italien. Nun wurde der lange, rechteckige Raum sinngemäss mit einer historischen Karte des ebenfalls langen, stiefelförmigen Landes überlagert. Entlang dieser entwickeln sich die Projekte von Süd nach Nord, denn jedes Thema ist an einen Ort geknüpft – respektive wird über einen Ort dingfest gemacht.

Indien in Italien. Bild: Christof Kübler

Da finden sich etwa Bilder von Häusern, in welchen die Mafia beheimatet ist. Ein anderes Projekt thematisiert Lampedusa, zeigt die Unterkünfte jener, die am südlichen Rand der EU stranden. Und lässt Einheimische sprechen. Wieder ein anderes Projekt begleitet einen Arbeiter auf seinem nächtlichen Einsatz in einem Containerhafen. Oder eines zeigt gläubige Sikhs an einem ihrer Feiertage, zeigt, wie sie diesen in Italien begehen – die Räume, ihre farbenfrohen Saris und Kleider, das Essen. Dazwischen finden immer wieder Tanzperformances statt, aber auch Filmausschnitte stellen die Verknüpfung zu den anderen Biennalen her. Alles in allem ist es ein buntes Italien, das wir sehen. Die Blicke, die wir darauf werfen, sind ebenso vergnüglich wie kritisch.

In der Ausstellung vermischen sich die Genres. Bild: w-a

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