Wer treibt eigentlich die Mietpreise an?

Juho Nyberg
11. April 2013
Stadtkreise oder Anzahl Leerwohnungen? (Bild via wikipedia)

Steigende Mieten, Gentrifizierung und immer knapper werdende Mietwohnungen in den Schweizer Städten sind zum Dauerthema geworden. Auf der Suche nach den Ursachen kann man sich schon mal im Dickicht des komplexen Themas verirren. Je nach politischer Couleur sucht man mal in dieser, mal in jener Richtung. So sind die einen rasch bei der Lösung angelangt, die Zuwanderung sei schuld. Diesem doch sehr simpel gestrickten Argument trat unlängst im Politblog von Newsnet René Lenzin entgegen, um es zu entkräften.

Bewaffnet mit Prozentzahlen aus einem Beitrag derSendung Eco von SRF hielt Lenzin etwa eine Zunahme des Ausländeranteils in der Stadt Zürich 2005-2011 von 2.7% fest und stellte diese Quote einer durchschnittlichen Steigerung der Mieten von 16% gegenüber. Diese Zahlen stammen aus einer Studie des Amtes für Wirtschaft und Arbeit des Kanton Zürich (AWA). Tabellarisch werden Veränderungen des Ausländeranteils und der Mieten festgehalten, und gefolgert, dass es in der Stadt Zürich «vor allem die Schweizer selbst» sind, «die ihre Wohnungen teurer machen». Selber schuld also?

Auch das stimmt natürlich nicht. Im Fernsehinterview weist der Leiter des AWA zwar auf die Komplexität des Themas hin, doch wird darauf nicht näher eingegangen. Lustig, aber wenig hilfreich ist Lenzins glatter Seitenhieb auf Freitag-Taschen-Träger. Interessierten sei deshalb hier nochmals die Studie der Fachstelle Volkswirtschaftempfohlen, die bereits in der Zusammenfassung der als pdf erhältlichen Studie einen sachlichen und differenzierten Ton anschlägt und sich zum Glück keinen Ideologien verpflichtet fühlt.

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