Werkzeuge zur Realisierung gebauter Nachhaltigkeit

Inge Beckel
27. März 2014
Aus dem Gebäudeportfolio der Stadt Zürich: Schulen, Wohnsiedlungen, Altersheime. (Bild: Tagungsunterlagen, Referat Pfäffli)

Zum Beispiel eine ganzheitliche, will heissen eine auch quantitativ umfassende Portfoliobetrachtung, die just am einzelnen Objekt den Handlungsspielraum vergrössern kann. So fragte Katrin Pfäffli vom Büro Preisig Pfäffli, ob sich 120 Schulhäuser, 59 Wohnsiedlungen und 25 Alterszentren, die allesamt zum Liegenschaftenportfolio der Stadt Zürich gehören, auf den 2000-Watt-Kurs bringen lassen? Grundsätzlich ja, war die Antwort. Indem beispielsweise Objekte, die den Anforderungen nicht genügen, innerhalb des Portfolios über Beiträge von gut abschneidenden Vertretern ausgeglichen werden können.

Vorgestellt wurde weiter ein so genanntes Wettbewerbstool, das vom AHB über Jahre entwickelt und verfeinert wurde. Und das Jurys bei der Arbeit unterstützen soll, indem Nachhaltigskeitsaspekte einfach einfliessen und frühzeitige Projektoptimierungen angeregt werden können, die letztlich auch wirtschaftlich interessant sind. Denn vor allem in frühen Planungsstadien kann «nachhaltiges Planungsdenken» kostendämpfende Wirkung haben.

Lucas Bretschger vom Center of Economic Research der ETH Zürich legte dar, dass nachhaltig gebaute Gebäude in der Erstellung nur geringfügig teurer sind als konventionelle. Vielfältige Hemmnisse in der Umsetzung jedoch trügen zu einem nur verhaltenen Wachstum von deren Anteil am Gebäudebestand insgesamt bei.

Die Architektin Kornelia Gysel meinte grundsätzlich, nachhaltiges Bauen könne und dürfe sich nicht auf die Frage des Primärenergiebedarfs reduzieren. Denn nachhaltiges Bauen sei nicht Teil, sondern die Aufgabe der Architektur schlechthin. Voraussetzung sei dabei klarerweise ein umfassendes Verständnis von Baukultur, wobei es stets um eine Art «Güterabwägung» gehe.

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