Wolkig statt erdig

Juho Nyberg
24. Januar 2013
Dieses Jahr luftig und ätherisch: Der Serpentine Pavilion 2013 (Bild: serpentinegallery.org)

Letztes Jahr luden uns Herzog & de Meuron zusammen mit Ai Weiwei ein, in den Tiefen des Kensington Garden nach Spuren der vergangenen Pavillons zu suchen. Der nach aussen kaum in Erscheinung tretende Bau grub sich tief ins Erdreich, nach aussen sichtbar war kaum mehr als die mit Wasser bespielte Dachfläche. Subtilität allenthalben: «Es ist Architektur da, es ist Form da – ohne, dass wir es selber erfinden würden, was typisch ist für unsere Vorgehensweise», erklärte Jacques Herzog zum Entwurf.

Die durchlässige, filligrane Konstruktion lässt Gebautes und Natur ineinander übergehen (Bild: serpentinegallery.org)

Berechtigterweise stellt sich für den Nachfolger die Frage, wie auf diesen letzten unsichtbaren, aber sich aller seiner Vorgänger bedienenden Entwurf angemessen zu antworten sei. Der japanische Architekt Sou Fujimoto - 41jährig der jüngste bisher eingeladene - wechselt in das Entgegengesetzte des Erdbaus und schlägt eine wolkenartige Struktur vor. Er selbst beschreibt seinen Entwurf als «architektonische Landschaft: ein transparentes Gelände, das die Menschen einlädt sich auf den Ort einzulassen und ihn auf verschiedene Weisen zu erkunden». Der rund 350m2 grosse Pavillon, als halbdurchlässige Struktur aus filigranen Stahlstangen gebildet, soll sich mit dem ihn umgebenden Grünraum verweben und so eine «neue Form von Umgebung schaffen». Erleben kann man dies vom 1. Juni bis zum 31. Oktober 2013.

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