Zürich: Depot Hard entschieden

pd/Stadt Zürich
12. Mai 2015
Das Siegerteam schlägt einen Gebäudekomplex mit zwei Hochhaustürmen entlang der Limmat vor. Bild: Morger Dettli Architekten

Das drittgrösste Tramdepot der VBZ am Escher-Wyss-Platz in Zürich muss dringend saniert werden. Mit einem Ersatzneubau auf einem Teil des Areals soll ein zeitgemässes Depot für rund 24 Fahrzeuge der neuen Generation entstehen. Die zentrale Lage ermöglicht es, mittelfristig die bestehenden Tramfahrzeuge sowie die längeren Niederflurfahrzeuge der neuen Tramgeneration mit 43 Metern aufzunehmen. Mit der vorgesehenen Wohnsiedlung leistet die Stadt zudem einen weiteren Beitrag, das in der Gemeindeordnung verankerte Ziel von einem Drittel gemeinnütziger Wohnungen bis ins Jahr 2050 zu erreichen.
 
Architekturwettbewerb abgeschlossen
Zwölf Teams haben am Wettbewerb teilgenommen. Zur komplexen Aufgabe zählten die Planung einer Wohnsiedlung über der Tramhalle, die Erschliessung, die hohe bauliche Dichte, die lärmexponierte Lage und der Schattenwurf. Die beste Lösung erarbeitete das Team Morger Dettli Architekten, Basel, mit Schönholzer + Staufer Landschaftsarchitekten, Riehen, und Ulaga Partner, Basel.

Zwei Hochhaustürme sollen künftig das Tor zu Zürich-West betonen. Zur Belebung des Erdgeschosses sind Gewerbeeinheiten, Betriebsräume der VBZ sowie limmatseitig ein Restaurant geplant. Sorgfältig gestaltete Freiräume sowie Übergänge zu Limmatuferweg und Ampèresteg verbinden das Quartier mit dem Flussraum.
 
Mehr Wohnungen als gefordert
Das Siegerteam bringt dank der vorgeschlagenen Hochhausvariante 221 statt der geforderten 184 Wohnungen unter. 180 Wohnungen konzentrieren sich in den beiden Hochhäusern.
Maisonettewohnungen sowie vier grosse Satellitenwohnungen und ein Gemeinschaftsraum flankieren längsseitig den grosszügigen Wohnhof über der Tramdepothalle. Das Projekt erfüllt die Vorgabe Minergie-P-ECO und erreicht die besten Betriebsenergiewerte. Der kompakte Entwurf und das effiziente Erschliessungssystem ermöglichen trotz der hohen Anzahl Wohnungen moderate Erstellungskosten. Auch die Beschattung des Limmatuferraums wird dank der schlanken Türme verträglich.
 
Vorgehen
Für das Gesamtprojekt (Basis Testprojekt) waren Zielerstellungskosten von rund chf 148 Mio. vorgegeben (rund 59 Mio. für das Tramdepot, rund 89 Mio. für die Wohnsiedlung). Aufgrund des Wettbewerbsprojekts mit mehr Wohnungen belaufen sich die geschätzten Erstellungskosten – inklusive Mehrwertsteuer, exklusive Finanzierungszuschläge – auf rund chf 162 Mio. (rund 59 Mio. für das Tramdepot, rund 103 Mio. für die Wohnsiedlung). Der Bau der Wohnsiedlung, deren Wohnungen nach dem Prinzip der Kostenmiete vermietet werden, wird durch die Mieteinnahmen finanziert.

Der Gemeinderat entscheidet voraussichtlich 2017 über den Objektkredit, 2018 findet die Volksabstimmung statt. Die Fertigstellung des Depot Hard ist für 2020 geplant.
 
Wettbewerbsausstellung
13.–24.5.15, Wettbewerbsräume des Amts für Hochbauten, Pavillon Werd, Morgartenstrasse 40; Mo–Fr, 16–20h, Sa/So, 14–18h; 14.5. 14–18h; 21.5. 16–18h

Das Modell zeigt das Siegerprojekt «Berta» auf dem Areal Depot Hard im Verhältnis 1:500; Bild: Luca Zanier

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