Architekturen für Ohren

Manuel Pestalozzi
10. August 2015
Bild www.hearcom.eu

Der ca. 160 m2 grosse Schauraum B mit seinem Fabrik-Charakter befindet sich in einer ehemaligen Druckerei an der Austrasse 24 im Zentrum Basels und ist Teil der Räumlichkeiten von Blaser Architekten. Sie haben hier einen Ort des Dialogs geschaffen und übernehmen dabei die Rollen der Initianten, Kuratoren, Gastgeber und Betreiber.
 
Vom 20. August bis am 10. Dezember 2015 ist die Veranstaltungsreihe KlangRaum – RaumKlang auf dem Programm. Sie greift ein Thema auf, das vermutlich vielen Architektinnen und Architekten als ausgeprochenen Augenmenschen nicht besonders vertraut ist. Doch man ahnt es auch als Laie: Die Schallwellen, die ins Ohr dringen, bestimmen unseren Orientierungssinn, unsere Behaglichkeit und nicht zuletzt unsere Gemütslage.
 
Unvergesslich ist diesem Redaktor der Interviewtermin in einem bekannten Schweizer Akustikbüro und die Antwort des Fachmanns auf die Frage: «Wann sind Sie mit Ihrer Leistung zufrieden?» Anstatt poetischen Ausschweifungen kam die knappe, nüchterne Botschaft: «Wenn wir nichts hören, ist es gut.» Das positive Echo scheint auf dieser Ebene eine Rarität zu sein!
 
Im Schauraum B wird selbstverständlich nicht bloss trockene Prosa geboten. Wohl wissend, dass der Raumklang aus ganz unterschiedlichen Richtungen erzeugt, beeinflusst, gesteuert und bewertet werden kann, haben die Veranstalter eine interessante, abwechslungsreiche Gruppe von Referentinnen und Referenten für die Reihe gewinnen können. Der Audio Designer ist ebenso vertreten wie die Kulturkorrepondentin, der Musiker und – last but not least – Architekt Marcel Meili, der am 10. September über das Klanghaus Toggenburg referieren wird.
 
Mit von der Partie ist auch die SBCZ Schweizer Baumuster-Centrale Zürich. Sie wird mit einer Auswahl an Materialien «Be-Greifbar» und «Er-Lebbar» als eine Art Silent Partner in Basel vertreten sein. Ganz still wird diese Begleit-Präsentation aber auch nicht über die Bühne gehen. Schliesslich lässt sich auch «Be-Greifbarem», zum Beispiel Baustoffen und ordinären Erzeugnissen, in Klangimprovisationen Töne zu entlocken. Und diese Chance lässt sich die SBCZ in Basel nicht entgehen.

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