BSA

BSA-Preis 2015 an den Basler Künstler Jürg Stäuble

Jenny Keller, BSA
28. Mai 2015
Portrait Jürg Stäuble. Bild: @ Christian Knörr

Der BSA würdigt damit das bemerkenswerte künstlerische Schaffen des Preisträgers, dessen Werk sich auf die Wahrnehmung von Raum bezieht und dadurch auch auf viele Architekten eine grosse Inspiration ausübt.

Jürg Stäuble (*1948, Wohlen), ist seit 1972 als freischaffender Künstler tätig. Er lebt und arbeitet in Basel. Darüber hinaus war er von 1988 – 2000 Leiter der Bildhauerfachklasse an der Schule für Gestaltung, von 2000 – 2002 Dozent und von 2002 – 2011 Professor am Institut Kunst der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel.

Seine Arbeiten wurden in vielen Ausstellungen, Galerien, Museen und Kultureinrichtungen in der Schweiz und im Ausland gezeigt. Ergänzt wird das umfangreiche Werk mit zahlreichen bedeutenden künstlerischen Interventionen am Bau. Diese Arbeiten sind das Resultat einer neuen Form von der Begegnung zwischen Künstler und Architekt. Zusammen gestalten sie den Prozess vom Wettbewerb bis zur Realisierung.

Seit den 1970er Jahren hat sich Jürg Stäuble intensiv mit räumlichen Fragestellungen befasst. Er untersuchte deren geometrischen Ordnungen. Die Arbeiten bewegen sich in einem spannungsvollen Verhältnis zwischen rationaler Konstruktion und irrationaler Erscheinungsweise. Jürg Stäuble arbeitet mit formalen Prinzipien wie der Reihung, Verschiebung, Schichtung und Durchdringung. In früheren Arbeiten hat er beispielsweise Rohrzylinder oder Kegelformen sich gegenseitig durchdringen lassen. In andern Werkgruppen benutzte er die Sechseck- oder Kreisrasterstruktur als Ausgangspunkt. Diese Strukturen liess der Künstler netzwerkartig in die Fläche oder in den Raum wuchern. Oder er lässt beispielsweise rechtwinklig zueinander verlaufende Wellenflächen sich ausbreiten und sich gegenseitig durchschneiden. Trotz Anwendung einfacher geometrischer Spielregeln entstehen so komplexe, organisch oder amorph wirkende Volumen, netzartige Gebilde oder Flächen. Obwohl Jürg Stäuble nie etwas abbildet, geben die Arbeiten zu vielfältigen Assoziationen Anlass (Propeller, Muschel, Skelett, Wasserspiegelungen, ...). In gewissem Sinne findet eine Umkehrung einer Abstraktion statt. Geometrische Ausformungen und Strukturen verleiten zu bildhaften Vorstellungen, die jedoch immer im Vagen verbleiben.


Der Bund Schweizer Architekten (BSA) wurde im Jahr 1908 gegründet und vereinigt gemäss seinen Statuten «verantwortungsbewusste Architekten, die sich mit der Gestaltung unserer Umwelt kritisch auseinandersetzen und sich mit der Verwirklichung von wertvoller Architektur, Städtebau und Raumplanung befassen». Der BSA zählt zurzeit 820 ordentliche und 117 assoziierte Mitglieder in acht Ortsgruppen und Sektionen aller Landesteile, die über ein anspruchsvolles Ausleseverfahren gewonnen werden.

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