Büros in Wohnungen

Manuel Pestalozzi
5. Oktober 2015
Diese einstige Geschäftsliegenschaft nahe der Zürcher S-Bahn-Station Regensdorf-Watt nennt sich nun Gewerbe- und Wohnhaus «Tiramisù» und bietet Kleinlofts aber auch Dreieinhalb- und Viereinhalbzimmer-Wohnungen. Bild: homegate.ch

Umnutzungen von Büroliegenschaften am richtigen Ort rechnen sich aus Anlegersicht und können zur Linderung der Wohnungsnot beitragen, besagt die Studie, die Implenia zusammen mit den Marktexperten von JLL veröffentlicht hat. Adrian Wyss, Leiter des Implenia Geschäftsbereichs Modernisation & Development, betonte anlässlich einer Präsentation: «Die Frage, ob sich aus leeren Büros neue Wohnungen machen lassen, ist nicht neu. Es war aber an der Zeit, den Fall aus ökonomischer sowie baulicher Perspektive neu unter die Lupe zu nehmen.»
 
Vor dem Hintergrund der aktuellen Konjunkturdaten und Mietmärkte rücken Umnutzungen als Option für Anleger wieder verstärkt in den Fokus, denn die Segmente Wohnen und Büro befinden sich im Immobilienzyklus derzeit an unterschiedlichen Punkten. Insbesondere nachfrageschwache, sanierungsbedürftige Büroliegenschaften in urbanen Zentren mit knappem Wohnraumangebot erweisen sich gemäss besagter Studie für Umnutzungsprojekte als attraktiv.
 
In Zürich übertreffen die Mieten für neue Wohnungen in Aussen- und «Zwischenquartieren» wie Altstetten, Wipkingen oder Schwamendingen jene für Büros um mehr als 90 Franken pro Quadratmeter und Jahr. Dasselbe gilt etwa für das östliche Genfer Stadtgebiet. Das Potenzial «in der zweiten Reihe» und in Aussenquartieren wird vielfach unterschätzt. Die hohen Ertragspotenziale ermöglichen an diesen Standorten die Transformation von alten Büros in attraktive Wohnungen. Diese Potenziale lassen sich gemäss Implenia allerdings nur dann nutzen, wenn zuverlässige Kostenschätzungen mit innovativen Ideen und viel Erfahrung in der Abwicklung von Modernisierungsprojekten zusammentreffen.

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