Der Turm der früheren PTT wird zum Wohnhaus

Manuel Pestalozzi
26. Februar 2024
Das Forschungs- und Entwicklungszentrum der ehemaligen PTT wurde 1972 fertiggestellt. Entworfen wurde der Bau vom Büro Frey, Egger + Peterhans Architekten. (Foto: © LYRA Architekten AG)

Entworfen wurde das in den Jahren zwischen 1965 und 1972 gebaute PTT-Hochhaus vom Büro Frey, Egger + Peterhans Architekten. Vorbild der Gestalter war dazumal Le Corbusier. Auch der Architekt Hans Brechbühler (1907–1989) war an dem Projekt beteiligt, ein früherer Mitarbeiter des Meisters und Schöpfer der bekannten Gewerbeschule beim Bahnhof Bern. Der Turm steht an einer Ausfallstrasse unmittelbar bei der Grenze zur Gemeinde Ostermundigen. Ganz in der Nähe befindet sich der «Bäre Tower», ein 2022 fertiggestelltes Hochhaus. Und zukünftig wird auch der nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip gestaltete Holzturm von SSA Architekten zur Nachbarschaft gehören, der im vergangenen Jahr vorgestellt wurde. 

Das 50 Jahre alte Sichtbetongebäude war für den damaligen staatlichen Kommunikations-Monopolbetrieb PTT errichtet worden. Es stammt aus einer Zeit des Fortschrittsglaubens und atmet noch den Geist der Hochkonjunktur. Bis 2014 diente der graue Gigant mit den vorgehängten brises soleil der Forschung und Entwicklung im Bereich der Telekommunikation. Später beherbergte er diverse Start-ups, Veranstalter aus dem Kulturbereich und Unternehmen der Kreativwirtschaft.

Nun soll der Turm zum Wohnbau umgenutzt werden. Getragen wird das Projekt von der von Pensimo geführte Anlagestiftung Turidomus und der Entwicklerin HRS. Das Konzept beruht auf einem erfolgreichen Wettbewerbsentwurf des Zürcher Büros LYRA. Den Sockel wollen die Architekten öffnen und die Lobby im ersten Obergeschoss so mit der Stadtebene verbinden. Durch den Rückbau des Mezzaningeschosses wird ein sehr hoher Raum mit öffentlichem Café entstehen. Auch eine Kita wird es im Erdgeschoss geben. Darüber werden sich dereinst 17 Wohngeschosse befinden, wobei verschiedene Wohnungstypen zur Ausführung kommen. Laut dem Immobilienunternehmen HRS werden insgesamt 87 Wohnungen entstehen. Zuoberst sehen die Architekten einen Aufenthaltsraum und Treffpunkt für alle Bewohnerinnen und Bewohner vor. Die Bauarbeiten, die bereits begonnen haben, sollen rund zwei Jahre in Anspruch nehmen.

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