Hayek gewinnt im Monopoly

Jenny Keller
1. Dezember 2014
Bild: Dominique Meienberg, © BAZ

Die NZZ am Sonntag schreibt, dass Nick Hayek in der Liegenschaft an der Bahnhofstrasse 30 eine interessante Kapitalanlage mit Wertsteigerungspotenzial sieht. Eine Rendite von 5 bis 7 Prozent wird vom Swatch-Chef erwartet, doch erst nach 7 bis 10 Jahren, denn die laufenden Mietverträge mit dem Modehaus Grieder und Louis Vuitton würden respektiert.

Vor einigen Jahrzehnten klangen Berichte um Häuser – auch wenn sie an der Zürcher Bahnhofstrasse standen, die schon damals durch Monopoly bekannt war – anders. So schrieb das DU 1966 im Artikel «Architektur in Zürich um 1914» über den Peterhof, den die Gebrüder Pfister 1919/14 erbaut haben: «Das Areal auf der Scheide zwischen Altstadt und neuem Geschäftsquartier legte eine Auseinandersetzung mit dem mittelalterlichen Bauen nahe. Pfister fand dafür eine Lösung, die in ihrem betonten Vertikalismus Erinnerungen an die Gotik weckt, gleichzeitig aber doch auf ein zukünftiges rationales Bauen hinweist.» Als nach Fertigstellung des Peterhofes die Firma Seiden-Grieder einzog, soll der damals «neue» Architekturstil beim «Mann von der Strasse» als Grieder-Stil bezeichnet worden sein, schreibt da DU weiter. Hoffen wir, dass der Mann der Uhren die Liegenschaft nicht nur durch die Rendite-Brille anschauen wird, sondern auch Sorge trägt zum baukulturellen Erbe, das er eben erworben hat.

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