Le Corbusier ausgemustert

Juho Nyberg
30. September 2010
Bilder: blogspot.com

Die investigative SonntagsZeitung hat recherchiert, dass Le Corbusier Antisemit war. Der im Rahmen der laufenden UBS-Imagekampagne wieder allgegenwärtige Architekt «hätte, ohne mit der Wimper zu zucken, auch für Hitler gebaut», wird der Architekturhistoriker Pierre Frey von der ETH Lausanne zitiert. Erst auf Hinweise der Zeitung empörte sich die Gesellschaft Israel-Schweiz und verlangt nun, dass Corbu aus der Kampagne entfernt werde. Dass dieselbe Person schon seit 1997 eine Schweizer Banknote ziert, hat bislang zu keiner Diskussion Anlass geboten. Tatsächlich hat die Bank nun den Architekten aus ihrer Kampagne entfernt und der Tages Anzeiger titelt «Die Empörung wirkt» - Gratulation. Ein Diskurs über die ideologische Flexibilität von (Star-)Architekten ist durchaus zu wünschen und spannend. Profilierung auf Kosten von längst verstorbenen nur billig.

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