Networking-Grossplastik

Manuel Pestalozzi
9. Februar 2016
Bilder: Michael Egloff

«Network» nennt sich das Werk, und es will die Idee des Networking thematisieren. Das kann sie jetzt an einem passenden Ort, nämlich dort, wo alle Gäste von Nah und Fern sowie das sich international gebende Park Hyatt auf Zürich treffen. Die Künstlerin hat aus verkupfertem Eisen fünf Netzflächen geflochten und zu dreidimensionalen Gebilden verdreht. Die bis zu 2,4 Meter aufragende und 6,5 Meter lange Installation erhebt sich von einem tischförmigen Natursteinsockel und reflektiert die gleissenden Lichtstrahlen der Downlights.
 
Die selektive Durchlässigkeit und die Differenzierung zwischen Primär- und Sekundärstruktur macht aus diesem Gebilde eine spannende raumhaltige Konstruktion, die sich gut ins mondäne, vielleicht etwas belanglose Intérieur des Hauses einpasst – gerade auch, weil Vorhänge als Wandbekleidung und Trennelemente verschiedentlich in Erscheinung treten. Das Lichtmanagement trägt der Qualität des Kunstwerks allerdings kaum Rechnung und behandelt es wie ein normales Möbelstück, das keine besondere Aufmerksamkeit verdient. Man möge es der Skulptur gönnen, wenn sie etwas mehr hervorgehoben würde. Networking lässt sich im Schummerlicht oft besser betreiben als bei erbarmungsloser Exponiertheit.

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