«Rettung durch Technik?»

Manuel Pestalozzi
17. September 2015
Die Drohne wird es richten. Bild: ETH Zürich

Was gibt es da zu retten? Wer keine Antwort hat, fragt zurück. Und erhält von den Organisatoren des Swissbau Focus folgende Einschätzung: Von neuen Technologien, die beim Bauen in der Schweiz zum Einsatz kommen, sowie von technologisch geprägten Systemen geht eine ungeheure Macht aus. Man traut ihnen zu, die Zukunft – insbesondere auch jene des Bauens – kreativ und rational zugleich zu prägen. Man verlässt sich auf sie. Dennoch gibt Technik auch viel vor, sie macht Auflagen, schränkt das Wirken der Bauenden ein, verhindert Freiheit und Kreativität. Aus diesem Spannungsfeld stammt das Motto der Veranstaltungsreihe. Es will ausloten, was von wem wodurch gerettet werden kann. Denn offenbar wird sich einiges ändern – und einiges ist gefährdet.
 
Nun ist die Schweizer Baubranche stolz darauf, die Tradition und das Selbstbewusstsein des hergebrachten Handwerks in die Neuzeit hinübergerettet zu haben. Gerade Architektinnen und Architekten aus der Schweiz rühmen das Knowhow und das Selbstbewusstsein, die aus einem überlieferten beruflichen Selbstverständnis stammen. Ihnen verdanken wir Spezialistinnen und Spezialisten, die genau wissen, wo milimetergenaue Präzision angewendet werden muss, wie das geht und an welchen Punkten man Toleranzen einrechnen soll. Man darf sich mit Fug und Recht fragen, ob übergeordnete Konzepte und Regelwerke wie auch der fortschreitende Ersatz von Menschen durch Maschinen die genannten Eigenschaften und insbesondere die Instinktsicherheit der Fachkräfte gefährden. Zu bewahren gibt es also vieles, und die Technik alleine wird es kaum vermögen.
 
So darf man sich auf spannende Inputs und Stellungnahmen freuen – und hoffen, dass sich auch das Fachpublikum aktiv einmischt. Das Veranstaltungsprogramm ist bereits aufgeschaltet. Es bietet eine unglaublich breite Palette an Themen. Man hofft auf Moderatorinnen und Moderatoren, die das deklarierte Motto nicht aus den Augen verlieren und dafür sorgen, dass der Swissbau Focus seinen Namen verdient.

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