Siblinger Randenturm

Manuel Pestalozzi
26. Juni 2015
Bilder: Hübscher Holzbau

Rauch und Feuer wird im Hegau zwar seit einigen Millionen Jahren nicht mehr ausgespuckt. Doch noch immer prägen Phonolith- bzw. Basaltkerne die süddeutsche, grenznahe Region. Der Turm oberhalb von Siblingen ist zwar zum südlich liegenden Klettgau orientiert, vermittelt aber auch einen guten Eindruck von der urtümlichen Topographie nördlich des Hochrheins. Er ersetzt den alten Randenturm, der aus Sicherheitsgründen geschlossen und dann abgebaut werden musste. Der Holzbauer Michael Hübscher aus dem Nachbardorf Beringen (das seinen eigenen Randenturm hat) konnte die Behörden von diesem Projekt überzeugen, das er gemeinsam mit den (damals angehenden) Architekten Raoul Müller und Patrick Birri entwickelte.


 

Acht Zwischenpodeste laden auf der 19 Meter hohen Konstruktion zum Verweilen ein. Bekrönt wird sie von einem Balkon, der einen herrlichen Rundblick gewährt. Das unsichtbare Betonfundament des Turms erstreckt sich über eine Fläche von rund 6 x 6 Metern. Aus ihm wachsen drei auseinanderstrebende Brettschichtholzträger. Am Boden weisen diese Querschnitte von jeweils 1,20 m auf 40 cm auf. Die Träger sind konisch ausgeformt. Sie verjüngen sich nach oben, ihr Querschnitt verwandelt sich von einem Rechteck in ein Quadrat. Die Zugkräfte werden von einem Windverband aus Stahlstangen aufgenommen. Man hat das Gefühl, dass hier der Eiffelturm auf den Kopf gestellt wurde. Vergleiche mit einer Baumkrone sind naheliegend.

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