Strassburg wünscht Weltkulturerbe-Erweiterung

Manuel Pestalozzi
28. September 2016
Bebauungsplan für die Erweiterung der Stadt Strassburg aus dem Jahr 1880 vom Stadtarchitekten Jean-Geoffroy Conrath. Bild: Archiv Strassburg (BRB 1561)

Aktuell gehört die Grande Île mit dem gotischen Münster zum Weltkulturerbe. Die Stadtbehörde möchte nun auch die «Neustadt» mit diesem Prädikat ausstatten. Diese legt sich rund um die Insel im Flüsschen Ill, auf dem sich der Stadtkern befindet. Die Erweiterung wurde von den Behörden des Deutschen Reichs ab dem späteren 19. Jahrhundert angelegt, nach den damals modernsten städtebaulichen Prinzipien. Die Antragsteller nennen die Quartiere eine einmalige Stadtlandschaft, die gleichsam von der deutschen und der französischen Kultur geprägt ist. Dies belegen insbesondere die Place de la, République, die Kaiserliche Universität, die Avenue des Vosges oder Saint Paul. Bis ins kommende Jahr, im dem ein Entscheid erwartet wird, sollen in der «Neustadt» zahlreiche Veranstaltungen stattfinden.
 
Am Rand dieser Initiative möchte die Stadt auch das Areal von Coop Alsace retten. Es befindet sich aufgrund einer entsprechenden Anordnung der Reichsbehörden seit 1912 im Westen der «Neustadt», beim Rheinhafen. Der von Metallarbeitern aus Strassburg gegründete «Konsum» musste 2015 definitiv liquidiert werden. Die Stadt möchte das Areal mit der Administration, Werkstätten, einem Weinkeller, einer Flaschenabfüllanlage und einer Garage in seinem Charakter erhalten. Vorgesehen ist eine Mischnutzung, welche an das Modell der sozialen Marktwirtschaft anknüpft. Am Wochenende vom 24. und 25. September wurde das Areal für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Auch das Areal von Coop Alsace soll der Nachwelt erhalten bleiben. Bild: JFG/ Rue89 Strasbourg

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