Ein Monolith im Dorf
6. Juni 2007
Die wechselnden Schichthöhen und Längen der Tuffsteinplatten schaffen eine leben-dige Oberfläche, die Betonrahmen akzentuieren die Öffnungen.
Fotos: Thomas Jantscher
Die Gemeinde Corpataux-Magnedens – ein Dorf mit Weiler in der Nähe von Freiburg – brauchte einen Veranstaltungssaal, Räume für die Verwaltung und Luftschutzräume, die als Vereinslokale dienen sollten. Aus einem Studienauftrag ging eine Bürogemeinschaft aus Lausanne als Planer hervor. Das Projekt war zuerst am Dorfrand vorgesehen, konnte schliesslich aber im Zentrum realisiert werden. Der Bau sollte ein spezielles Objekt sein, und zwar aus einem Stein, der etwas mit der Identität des Orts zu tun hat: Tuff. In der Nähe gibt es einen stillgelegten Tuffsteinbruch. Und so sind Kirchturmbasis und einige Stallmauern aus diesem Stein gebaut, und also ist auch der Neubau aus Tuff, sogar sein Dach. Der fehlende Dachvorsprung verstärkt den Eindruck eines Monolithen. Der Kamin an der Westecke erinnert an ein Glockentürmchen – der öffentliche Bau als Kulturkapelle? Im Inneren steht das weisse Foyer im Kontrast zum Saal, der mit Eichenlamellen ausgekleidet ist und an Tabakscheunen erinnert – Modernes im Dialog mit der Tradition. Robert Walker
Die einheitliche Auskleidung des Saals mit Eichenlamellen und -parkett ergibt eine gute Akustik und eine prägnante Raumwirkung.
Raffinierter Grundriss: Die durchgehende schmale Zone bildet beim Eingang das Office zwischen Saal und Foyer; hinten wird sie zum Korridor für die Büros.
La Tuffière
Veranstaltungssaal
Gemeindeverwaltung
Corpataux Magnedens
2007
Bauherrschaft
Gemeinde Corpataux-Magnedens
Architektur
2b architectes und nb.arch
Lausanne
Ausführung
Ruffieux-Chehab Architectes
Fribourg
Landschaftsarchitektur
Michèle Robin
Jona
Anlagekosten
(BKP 1–9) CHF 6,23 Mio.
Gebäudekosten
(BKP 2) CHF 4,9 Mio.